Zivis, unsere guten Geister

Als erstes Zürcher Gymnasium hat die KUE Zivildienstleistende (Zivis). Aktuell sind es Leo Waltenspül und Jonas Kampus. Eine Erfolgsgeschichte.

Gedeihen im KUE-Garten: Leo Waltenspül (links) und Jonas Kampus.

Die KUE ist das erste und bisher einzige Gymnasium im Kanton Zürich, das sich als Betrieb für Zivis zertifiziert hat, so Prorektorin Karin Hunkeler. Im November 2023 hat der erste Zivi Lukas Heusser an der KUE gestartet, aktuell sind mit Leo Waltenspül und Jonas Kampus die zweiten und dritten Zivis im Einsatz.

Die Zivis sind gute Geister und nicht mehr wegzudenken: Sie sind beispielsweise Schiedsrichter im Sport, verarzten Schüler:innen, schlagen Pflöcke im Garten ein, gestalten Abfallkübel neu oder installieren Beamer-Kabel in der Creative Hall. Sie sind überall und sehr geschätzt.

Zivi Leo Waltenspül hat die Matur vor zwei Jahren am Rämibühl gemacht und dann seine eigene Firma gegründet. Sie entwickelt Videospiele primär für Minecraft, und schon bald studiert er interdisziplinäre Naturwissenschaften an der ETH. «Ich bin hier sehr offen und mit riesigem Grundvertrauen aufgenommen worden», erzählt er, man habe seine Stärken erkannt und genutzt, vor allem in der Creative Hall. Er habe seine Ideen einbringen und die KUE mitprägen können. «Das isch halt nur de Zivi» habe es nie geheissen, er sei von Anfang an als vollwertiges und aktives Teammitglied wahrgenommen worden. «Ich habe das als sehr sinnstiftend erlebt», so Leo.

Dies kann der 23-jährige Zivi Jonas Kampus bestätigen, der 2020 die Matur in Wetzikon gemacht hat, einen Bachelor in VWL und Physik hat und nun den Master in VWL in Berlin und Paris machen wird. Man kennt Jonas auch aus der Schweizer Klimabewegung.

«An der KUE herrscht eine Vertrauens- und Ja-Kultur, ich konnte beispielsweise sofort im Unterricht mitarbeiten, den Schüler:innen Hemmungen nehmen und sah ihre Lernfortschritte in Mathe», sagt Jonas. Die Zivis seien von Alter und Ausbildung noch näher bei den Schüler:innen als die Lehrpersonen, was den Schüler:innen helfen könne. 

«Wir sind in der Schnittstelle zwischen Lehrpersonen, Schüler:innen und Verwaltung und Betrieb», bestätigt Leo, «wir haben eine andere Perspektive, und wir sind auch die einzigen, die mit allen per du sind.» Sie seien auch die einzigen, die Einblick in verschiedenste Fächer hätten, von Sport bis Mathe. Das eröffne Chancen für interdisziplinäre Projekte, meint Leo, zum Beispiel für die Creative Hall, bei denen die Zivis die Technik übernähmen, die Lehrpersonen das Fachlich-Didaktische.

«Ganz allgemein sind wir begeistert, wie sich unsere drei bisherigen Zivis an der KUE eingelebt haben und wie sie sich einbringen», bestätigt Prorektorin Karin Hunkeler. Sie seien eine Bereicherung für die Schule. 

Interessiert, als Zivi an der KUE zu arbeiten? Hier gibts weitere Infos.