Maturitätsarbeit

Die Maturitätsarbeit ist ein grosses Projekt, es erstreckt sich über einen längeren Zeitraum und ist zeitlich genau begrenzt. Was während mehreren Monaten passiert, nennen wir einen Prozess. Was man am Ende in Händen hält, ist das Produkt. Für beides tragen Sie selbst die Verantwortung, müssen Sie doch laut Maturitätsanerkennungsreglement «allein oder in einer Gruppe eine grössere eigenständige schriftliche oder schriftlich kommentierte Arbeit erstellen und mündlich präsentieren».

Das Vademecum soll Ihnen helfen, die wichtigsten Eckpunkte und Termine an einem Ort zu finden.

 

Vertiefungskurse (VK) Deutsch 2025/2026

Carmen Aus der Au

Wer kann Frischs Sauklaue entziffern und was macht eigentlich eine Lektorin?  

Literarisches Schreiben geschieht nicht zwischen zwei Buchdeckeln und nicht aus einem Guss, obwohl uns gedruckte Bücher genau dies vorgaukeln. Wie wird aus einem Text ein Buch? Wir schauen im Kurs hinter die Kulissen, wie handschriftliche Texte aufbereitet werden können, um die Schreibspuren und verschiedene Schritte und Änderungen in der Textentstehung sichtbar zu machen. 

Wir üben uns im Handschriftenlesen und beteiligen uns an einem Projekt der ETH, bei dem es darum geht, noch nicht erforschte Texte zu entschlüsseln. Ausserdem lesen wir ausgewählte Werke, bei denen der Entstehungsprozess und die Bearbeitung besonders interessant sind. Zum Beispiel schauen wir Friedrich Dürrenmatt über die Schulter, wie er seine auf der Schreibmaschine geschriebenen Texte auseinandergeschnitten und immer wieder neu zusammengeklebt hat. Und wir sprechen mit zeitgenössischen Autor:innen und ihren Verleger:innen darüber, wie heute literarische Texte entstehen.

Matthias Böhni

Lange Zeit konnten die meisten Menschen nicht lesen. Wer ihnen auf Distanz etwas mitteilen wollte, musste einen Boten senden, der etwas vorlas oder vorsang. Oder man konnte es visuell, mit Bildern, tun. Im Mittelalter, noch vor dem Buchdruck, geschah dies beispielsweise religiös-rituell durch Altarbilder oder Fresken in und an Kirchen. Im Barock oft durch sogenannte Embleme mit Bild-Text-Kombinationen (heute würden wir Memes sagen).  

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert, als bereits viele Menschen lesen konnten, kamen die neuen Medien Film und Comics dazu, und heute sind es zum Beispiel Kinderbücher, Graphic Novels, Youtube-Tutorials, journalistisches Storytelling, Memes, Emojis und GIFs, die mit Bildern erzählen.  

Im Kurs möchten wir diese visuelle Erzählungen durch die Jahrhunderte locker verfolgen, analysieren und miteinander vergleichen. Worin unterscheidet sich grundsätzlich das Erzählen mit Wörtern von dem mit Bildern? Was ist «Visual Literacy», und wie könnte allenfalls eine einfache Grammatik des visuellen Erzählens aussehen? Inwiefern unterscheidet sich visuelles Erzählen im Spätmittelalter (Altarbilder, Totentänze) von jenem der Neuzeit (Comics, Film, Memes)? Sind die Erzählregeln in einem Comic anders als in einem Film? Ganz praktisch wollen wir aber auch punktuell selber versuchen, visuell zu erzählen, ob «old style» oder modern.

Eva-Maria Burri

Der Kurs richtet sich an all jene, die Lust haben, ins Theater zu gehen und verschiedenste Formen von Theater und Performance kennenzulernen.

Oft lässt sich im zeitgenössischen Theater nicht alles logisch begreifen. Körper, Stimme und Sprache, Bühnenbild, Ton und Video erschaffen eine eigene Welt.

Die Frage, wie gutes Theater sein soll, beschäftigte Menschen von der Antike bis heute. Immer wieder heisst es, Theater müsse seine Zuschauer – und letztlich die Welt – verändern. Ein hoher Anspruch…

Teil des Kurses sind auch solche theoretischen Texte und Fragen wie: Soll Theater politisch sein? Wessen Geschichten erzählen wir auf der Bühne? Die Geschichten der Prinzen und Königinnen? Oder die Geschichten der Randfiguren und Ausgeschlossenen, die sonst keine Stimme finden? Für welche Zuschauer machen wir Theater, für eine bürgerlich intellektuelle Oberschicht? Oder für ein Publikum, das so divers ist wie die Bewohner:innen einer Stadt? Und was ist gutes Schauspiel? Muss man sich in seine Rolle einfühlen oder immer eine Distanz dazu behalten? Und wie ist das, wenn in heutigen Theaterproduktionen der Zuschauer nicht mehr zuschaut, sondern mit Kopfhörern selbst durch eine Stadt geht und Begegnungen macht?

Der Kurs bietet auch einen Einblick in die Theaterarbeit: Welche Berufe gibt es? Was machen Theaterschaffende, wenn Sie «proben»? Was ist ein Stadttheater, was bedeutet «Freie Szene» und wer bezahlt das alles?

Theaterspielen ist nicht Thema des Kurses, aber dann und wann sollen kleine performative Übungen und Spiele Platz haben. 

Annamarie Cantieni

Wer ist deine Freundin? Und wie ist sie es geworden?

Wir alle neigen dazu, Bindungen einzugehen. Interessanterweise sucht sich der doch vernunftgeleitete Mensch nicht nur diejenigen aus, die ihn voranbringen. Manchmal wählen wir auch gar nicht aus, sondern stehen plötzlich nebeneinander, du und ich, zwei Freunde. Freundschaft ist nicht vorbestimmt wie verwandtschaftliche Beziehungen, sie ist nicht leidenschaftlich wie die Liebe. Elena Ferrante schreibt: «Freundschaft hilft uns, in der Welt zu sein.» Was meinst du?

Ausgehend von unseren eigenen Fragen und Erlebnissen erweitern wir unser Spektrum durch andere Welterfahrungen, die uns das diesbezüglich reichhaltige Angebot der Literatur ermöglicht. Dabei kommen wir auch an Briefwechsel zwischen befreundeten Personen vorbei. «Milena, helfen Sie mir! Verstehen Sie mehr, als ich sage!» fordert Franz Kafka seine Übersetzerin (und Freundin?) Milena Jesenská auf.

Wir sind nicht die ersten, die sich über Freundschaft Gedanken machen, das taten vor uns bereits Aristoteles, Hannah Arendt und viele andere. Wie haben diese grossen Denker:innen das Prinzip der Freundschaft in der Welt verordnet? Hannah Arendt sieht in einer Freundschaft die Verwirklichung eines Stücks Menschlichkeit in einer unmenschlich gewordenen Welt (Hannah Arendt: Freundschaft in finsteren Zeiten). Sie sprengt damit das kleine private Schneckenhaus der Freundschaft und stellt ebendiese in die politische Realität der grossen Welt. Noch einen Schritt weiter gehen Jan und Aleida Assmann mit den Worten: «Die resiliente Demokratie braucht kein Feindbild, aber einen starken Sinn für das, was Menschen miteinander verbindet.» (Aleida und Jan Assmann: Gemeinsinn).

Was ist Freundschaft? Was verbindet uns eigentlich? Und wäre die Welt eine bessere, wenn wir uns diesen Bindungen bewusst zuwendeten?

Versuchen wir es!

Stefan Damiano

Die deutsche Literatur und das Kino verbindet eine lange und faszinierende Geschichte. Bereits 1896, in den frühen Tagen des Films, griff die erste bekannte Literaturverfilmung auf Motive aus Goethes Faust zurück. Seitdem haben sich nicht nur die filmischen Techniken und ästhetischen Mittel rasant weiterentwickelt, sondern auch die Art und Weise, wie Literatur auf der Leinwand interpretiert und inszeniert wird. Eine Vielzahl deutschsprachiger Werke wurde für das Kino adaptiert – sowohl im deutschsprachigen Raum als auch international. 

In diesem Vertiefungskurs untersuchen wir die vielschichtige Beziehung zwischen Literatur und Film: Wie gehen Filmemacher:innen mit literarischen Vorlagen um? Welche Elemente bleiben erhalten, was wird verändert und warum? Um diese Fragen fundiert beantworten zu können, erarbeiten wir uns die Grundlagen der Filmanalyse, erweitern unser literaturwissenschaftliches Vokabular und beschäftigen uns intensiv mit ausgewählten literarischen Texten und ihren Verfilmungen. 

Der Kurs richtet sich an alle, die Freude am Lesen haben und die filmische Umsetzung literarischer Werke aus einer neuen Perspektive kennenlernen möchten. 

Andrea Schmid

Literarische Figuren leben in fiktiven Gesellschaften, die nach gewissen ökonomischen Regeln funktionieren und uns in die Mechanismen unserer eigenen Welt blicken lassen. So erhalten wir Lesenden in Brechts Dreigroschenoper eine alternative Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, lernen im Grimm-Märchen Sterntaler, dass der Himmel die Grosszügigen beschenkt, und erfahren im Science-Fiction-Thriller In Time, dass Zeit manchmal wirklich Geld ist. Literatur kann die bestehenden wirtschaftlichen Systeme bestätigen und verfestigen, sie kann diese aber auch kritisieren und hinterfragen, indem sie Möglichkeitsräume eröffnet und alternative Szenarien durchspielt.

In diesem Kurs lesen wir Texte und fragen uns, welche wirtschaftlichen Zusammenhänge beschrieben werden und wie die Figuren in ihnen agieren. Wir streifen durch die deutsche Literaturgeschichte, lernen unterschiedliche ökonomische Entwürfe kennen und diskutieren, wie das Verhältnis von Geld, Glück, Gerechtigkeit, Arbeit, Selbstbestimmung und Solidarität ist oder wie es sein könnte.

Joel Strassberg

Dieser Kurs ist für all jene gedacht, für die Schreiben mehr als nur ein Instrument zur Bewältigung von Lohnarbeit in einer anonymen Unternehmensstruktur ist. Für diejenigen, die Schreiben als identitätsbildend verstehen, als Kulturtechnik, als Kunst, als persönlichen Ausdruck. In diesem Kurs werden wir unser Schreiben entwickeln, indem wir uns ein paar der unzähligen Ziele, die man schreibend verfolgen kann, ansehen und lernen, wie wir diese Ziele erreichen können. Wie kann ich etwas Wahres schreiben? Wie kann ich etwas Spannendes schreiben? Etwas Philosophisches? Wie entsteht ein Fluss im Lesen, im kurzen und im langen Text? Was ist ein schöner Sprachgebrauch, was ein natürlicher? Wie schreibt man Dialoge und wie einen Brief? Wie eine Geschichte und wie eine Rede?

Um zu lernen, wie man so schreiben kann, dass es etwas auslöst in der Leser:in, werden wir uns in diesem Kurs gegenseitig helfen, unseren Stil zu schärfen und das geschriebene Wort als das mächtige Werkzeug, das es ist, zu entfalten. Und natürlich werden wir auch viele Gelegenheiten haben, Bücher zu lesen, die uns in vielerlei Hinsicht als Vorbild oder vielleicht auch als Warnung dienen können.

Es wird intensiv und in kleinen Gruppen gearbeitet werden, wobei dem eigenen Schreiben und vor allem den individuellen Zielen viel Platz eingeräumt werden soll.

Vertiefungskurse (VK) Mathematik 2025/2026

Samuel Achermann

Stellen Sie sich vor, Sie könnten realistische 3D-Bilder mithilfe von Mathematik und Informatik selbst erschaffen – genau das erwartet Sie im Wahlfach «Raytracing und Vektorgeometrie».

Raytracing ist eine Methode, die in der Computergrafik verwendet wird, um Szenen zu simulieren, indem Lichtstrahlen von einem Punkt aus nachverfolgt werden. So können täuschend echte Bilder erstellt werden. Dabei werden physikalische Prinzipien wie Reflexion und Brechung genutzt. Das Ziel dieses Kurses ist es, anhand eines eigenen Raytracing-Programms zu zeigen, wie die Mathematik – im Speziellen die Vektorgeometrie – als Grundlage für Raytracing funktioniert. Wir werden gemeinsam herausfinden, wie einfache Objekte (z.B. Kugeln, Ebenen und Würfel) im dreidimensionalen Raum dargestellt werden und mit Hilfe von Berechnungen von Licht- und Schatteneffekten 3D-Darstellungen erstellen.

Der Kurs konzentriert sich auf die Mathematik hinter der Grafik: die Vektorgeometrie. Mit ihrer Hilfe können wir berechnen, wie Objekte in einer Szene angeordnet werden, wie Lichtstrahlen auf sie treffen und wie Farben und Helligkeitseffekte entstehen. Das Programmieren in Python ermöglicht es uns, diese Berechnungen praktisch umzusetzen und eigene 3D-Szenen zu gestalten.

David Kessler

  • Bei welchen Produktionsmengen eines Produkts wird der Profit maximal?
  • Wie kann die Zufuhr von Luft in einen Verbrennungsmotor verbessert werden, um den Brennstoffverbrauch zu minimieren?
  • Unter welchen Bedingungen verlaufen chemische Reaktionen am besten? 
  • Wie kann die Verbreitung einer Krankheit simuliert und diese so am besten bekämpft werden?

All diese Fragen sind praktische Anwendungen der Analysis in verschiedenen Disziplinen. Die Analysis ist jenes Gebiet, in dem mathematische Funktionen ihre ganze Kraft entfalten. Hier erlebt man eindrücklich, wie Funktionen die Welt beschreiben können und weshalb Mathematik ein so mächtiges Instrument ist. In vielen Berufen trifft man genau solche Fragen immer wieder an. Grundwissen in Analysis wird deshalb in Studiengängen der Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Naturwissenschaften vorausgesetzt.

Teilnehmende dieses Vertiefungskurses in Analysis werden zusätzliche Kenntnisse mit in ihr Studium bringen, welche ansonsten üblicherweise nicht am Gymnasium vermittelt werden und ihnen daher Vorteile bringen.

Hanna Wick

Statistik gehört zu fast jedem Studiengang dazu, von der Archäologie über die Betriebswirtschaft und die Psychologie bis zur Zoologie. Sie ist jenes Teilgebiet der Mathematik, in dem wir versuchen, den Zufall praktisch auszuschliessen – oder, noch besser: beziffern zu können, ob eine Beobachtung rein zufällig erfolgt ist, oder ob mehr dahintersteckt. Ein Beispiel: Nur weil bei uns im Kurs alle Teilnehmenden Schokolade lieben, muss dies nicht für die gesamte KUE, den Kanton oder sogar die ganze Schweiz gelten. Oder vielleicht doch? Wer Schokolade in der Schweiz verkaufen will, für den ist das sehr relevant. Damit man sich eine gut fundierte Marketingstrategie ausdenken kann, braucht man grundlegende Kenntnisse in Statistik. Solche Kenntnisse sind auch wichtig, um das politische Geschehen oder medizinische Studien interpretieren zu können. Wer Statistik versteht, kann also bessere Entscheidungen treffen, sei dies bei Abstimmungen oder bei einem Krebs-Test.

In diesem Kurs schauen wir uns die folgenden Gebiete an und repetieren dabei teilweise Inhalte aus dem Grundlagenfach: deskriptive Statistik, die Binomialverteilung, einseitige Signifikanztests und die Normalverteilung. Der Kurs eignet sich für all jene, die mit solidem Fundament ins Studium starten möchten. Und er liefert wichtiges Rüstzeug für euren Erfolg in zukunftsträchtigen Berufsfeldern. Überall dort, wo mit grossen Datenmengen gearbeitet wird, braucht es Leute, die diese Daten analysieren und interpretieren können. Kein Wunder, sind Menschen mit Statistikkenntnissen in Digitalunternehmen besonders gefragt. Hal Varian, der Chefökonom von Google, hat es einmal so gesagt: «The sexy job in the next ten years will be statistician. People think I’m joking, but who would’ve guessed that computer engineer would’ve been the sexy job of the 1990s?»

Statistik klingt vielleicht trocken und unsexy, doch sie ist wichtig und kann sogar Spass machen. Ich freue mich auf eure Anmeldungen!

Natascha Winter

Dieser Kurs eröffnet die faszinierende Welt der Numerik – die Wissenschaft, die viele moderne Technologien erst möglich macht. Während Computer heute komplexe Berechnungen in Sekundenbruchteilen lösen, fragen wir uns: Wie funktioniert das genau? In diesem Kurs tauchen wir ein in Methoden, die mathematische Probleme praktisch und effektiv anwendbar machen. 

Zu Beginn repetieren wir die Grundlagen der Programmierung in Python, um Programme zu schreiben, die Daten und Berechnungen automatisiert verarbeiten. Darauf aufbauend beschäftigen wir uns mit den Ideen der Numerik und entdecken, wie durch wiederholte Rechenschritte Lösungen gefunden werden – wie etwa im Heron-Verfahren, das Schritt für Schritt zu einer Quadratwurzel führt. 

Im weiteren Verlauf erfahren wir, wie numerische Methoden oft dann zur Lösung herangezogen werden, wenn analytische Methoden an ihre Grenzen stossen. Dabei lernen wir, wie man mit dem Newton-Verfahren näherungsweise Lösungen für Gleichungen findet, die sich nicht durch klassische Formeln lösen lassen – ein Werkzeug, das in technischen und alltäglichen Anwendungen unverzichtbar ist. 

Gegen Ende widmen wir uns der numerischen Lösung von Differentialgleichungen, die in der Modellierung von physikalischen, biologischen oder ökonomischen Prozessen eine grosse Rolle spielen. Viele dieser Gleichungen sind nicht exakt lösbar, weshalb wir auch dafür auf numerische Verfahren zurückgreifen und Probleme lösen, die für die klassische Mathematik zu komplex sind. 

Der Kurs richtet sich an alle, die tiefer in die Welt der Berechnungen eintauchen möchten und erfahren wollen, wie Mathematik und Informatik in der Praxis genutzt werden. Besonders spannend ist er für Schüler:innen, die sich für ein Studium der Mathematik, Informatik oder Naturwissenschaften interessieren – aber auch für alle, die innovative Anwendungen der Mathematik entdecken möchten. 

Wahlkurse Naturwissenschaften (WK NW) 2025/2026

Hannah Adams

In diesem Wahlkurs/ Ergänzungsfach tauchen wir tief in die Welt der Humanbiologie ein und betrachten sie aus einem ganz neuen Blickwinkel: Was passiert, wenn der Körper nicht mehr richtig funktioniert? Wir beschäftigen uns mit spannenden Krankheitsbildern und erforschen, wie diese den Körper beeinflussen. Neben Beispielen wie Krebs, Infektionskrankheiten, Autoimmunerkrankungen und endokrinologische Störungen schauen wir uns viele weitere faszinierende Fälle an. Wir entdecken, wie unterschiedlich sich Krankheiten im Körper auswirken und welche Prozesse aus dem Gleichgewicht geraten können.

Anhand von realitätsnahen Fallstudien erkunden wir, wie sich verschiedene Krankheiten äussern, welche körperlichen Symptome auftreten und welche inneren Abläufe gestört sind. Dabei lernen wir, die komplexen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Systemen des Körpers zu verstehen und zu erkennen, warum selbst kleine Störungen grosse Auswirkungen haben können.

Dieser Kurs richtet sich an alle, die verstehen wollen, wie der menschliche Körper funktioniert – und was passiert, wenn er aus dem Gleichgewicht gerät. Wenn Sie neugierig sind, was hinter den Symptomen steckt und wie faszinierend die Biologie der Medizin sein kann, dann seien Sie dabei.

Moritz Rövekamp

Wir befinden uns in einer neuen Epoche der Erdzeit: im Anthropozän, Zeitalter der Menschen.

Noch niemals hat ein Lebewesen die Eigenschaften der Erde in so kurzer Zeit so grundlegend verändert. Aus biologischer Sicht ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Organismus seine Umwelt verändert. Die Frage ist jedoch, ab welcher Intensität diese Veränderungen zu einem Kollaps des Systems «Erde» führen. Forscher:innen haben für neun besonders wichtige Bereiche der Umwelt ein Mass definiert, innerhalb dessen Umweltveränderungen stattfinden können, ohne zu irreversiblen Schäden zu führen: die sogenannten Planetaren Belastungsgrenzen.   
Mehrere dieser Grenzen (u.a. Biodiversitätsverlust, Ozeanversauerung, CO2 in der Atmosphäre) sind bereits überschritten; es drohen nicht mehr umkehrbare Umweltveränderungen. Artensterben, Landnutzung und Globalisierung verändern grundlegende Faktoren der Evolution und Ökologie und damit die DNA unseres Planeten. Um weiterhin sicher leben zu können, müssen wir rasch umdenken und innerhalb bestimmter Grenzen der Umwelt wirtschaften.  

In diesem Kurs setzen wir uns aus biologisch-naturwissenschaftlicher Sicht mit ausgewählten Bereichen der planetaren Belastungsgrenzen und den anstehenden Herausforderungen auseinander, die uns erwarten. Wie kann eine nachhaltige Lebensweise und Entwicklung erforscht, vermittelt und als Gesellschaft erreicht werden? Wir üben uns darin, politische Lösungsmöglichkeiten erkunden, zu diskutieren und vernetzt zu denken.

In diesem Kurs wollen wir auch selbst anpacken: Wir experimentieren und verbringen Zeit mit biotechnologischen Arbeiten im Labor (zum Beispiel DNA Extraktion und PCR) und sammeln am Computer auch erste Erfahrungen mit bioinformatischen Techniken und Werkzeugen (z. Bsp. DNA-Analysen und Biodiversitäts-Datenbanken).  

Olivier Strauss

Vom Urknall begeben wir uns auf eine Reise durch vergangene Zeiten. Wir werden uns die Frage stellen, wie es möglich war, dass aus einfachen chemischen Verbindungen lebende Zellen entstehen konnten und wie aus diesen scheinbar simplen Zellen Organismen entstanden sind, die nun gemeinsam an einem Tisch sitzen und sich ebendiese Fragen stellen. 

  • Hi, mein Name ist Luca, wir machen uns auf die Suche nach dem last universal common ancestor.
  • Aus einem mach viele: Wir entstehen neue Arten?
  • In einem Land vor unserer Zeit: Was können wir aus Fossilien lesen?
  • Auf zu neuen Lebensräumen: Warum schafften es gerade Säugetiere, jeden Winkel des Planeten zu besiedeln?
  • Evolution des Menschen: Sind wir wirklich die Krone der Schöpfung?
  • Nach uns die Sintflut: Lässt sich das 6. Massenaussterben noch aufhalten?

«Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die am besten auf Veränderungen reagiert.» Charles Darwin

Dieser Kurs richtet sich an Schüler:innen, die das Themengebiet der Evolution vertiefen wollen; der Kurs soll auch Raum bieten, eigene Interessen zu vertiefen.

Aline Widmer

Warum können wir heisse und kalte Temperaturen fühlen? Was ist das Bewusstsein? Warum schmerzen unsere Muskeln, wenn wir intensiv Sport treiben? Wie wirken Medikamente, Gifte und Drogen in unserem Körper? Warum brauchen wir Schlaf? Warum kann uns auf einer Achterbahn schlecht und schwindlig werden? Was hat es mit psychischen oder neurologischen Erkrankungen wie Depression oder Alzheimer auf sich und wie werden Medikamente dagegen entwickelt?

Der Kurs vermittelt ein breites Spektrum an Wissen, das sowohl für die Grundlagenforschung als auch für angewandte Fragestellungen in Medizin und Psychologie von Bedeutung ist.  

Wir gehen auf die anatomischen Grundlagen des Nervensystems und der Sinnesorgane ein und werden wichtige physiologische Prozesse kennen lernen, wie neuronale Signalübertragung und Wahrnehmungsverarbeitung. Einblicke in ausgewählte Krankheitsbilder und die Wirkung von Medikamenten verdeutlichen, wie Störungen auf molekularer und systemischer Ebene die Wahrnehmung und das Verhalten beeinflussen können.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf modernen Forschungsmethoden, die es ermöglichen, neuronale und sensorische Prozesse detailliert zu untersuchen. Ausserdem gehen wir der Medikamentenentwicklung von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung in der Praxis auf den Grund. Anhand praktischer Beispiele und aktueller Forschungsergebnisse wird gezeigt, wie sich ein tiefgehendes Verständnis der Neurobiologie auf die Entwicklung neuster Therapien und Diagnosemethoden auswirkt. 

Manuel Burkhalter (Herbstsemester) /Philipp Marty (Frühlingssemester)

«Say my name.» – Walter White 

Mit diesem ikonischen Zitat demonstriert Walter White in Breaking Bad seine Macht, die er durch sein Wissen über die Naturwissenschaften erlangt hat. Doch was ist Realität und was Fiktion in den Experimenten, die er durchführt? In diesem Wahlkurs bzw. Ergänzungsfach werden wir die Chemie hinter den faszinierenden und oft gefährlichen Szenen der Serie genauer anschauen. 

Auf Basis der Serie werden wir diskutieren, welche Schritte es zur Herstellung von Medikamenten und Drogen braucht, wo es Restriktionen im Einkauf von Vorläufersubstanzen gibt und wie die Reinheit und Struktur der synthetisierten Stoffe überprüft werden kann. Auch einen Teil des für die Herstellung von Medikamenten nötigen Hintergrundwissens, insbesondere in der organischen Chemie und Biochemie, erarbeiten wir in diesem Wahlkurs/Ergänzungsfach. Wo immer es geht, werden im Labor Experimente durchgeführt, um ein tieferes Verständnis für die Synthese- und Aufreinigungsschritte zu gewinnen– alles natürlich sicher und unter Anleitung.

Tauche ein in die Welt der organischen Chemie und entdecke, was hinter der Wissenschaft der Serie steckt! 

Sara Jordi (Herbstsemester) / Stefanie Jörg (Frühlingssemester)

Intelligente Polymere, welche ihre Eigenschaften aufgrund äusserer Reize wie der Temperatur oder des pH-Wertes ändern, organische Stoffe, welche zur Datenspeicherung genutzt werden und die Zukunft der Informationstechnologie gestalten oder die chemischen Vorgänge, welche während der Verarbeitung, Zubereitung und Lagerung von Lebensmitteln ablaufen – all dies könnte Inhalt dieses Wahlkurses sein.

Chemie ist in unserem Leben allgegenwärtig – oft unbemerkt und dennoch entscheidend für viele Prozesse, die wir für selbstverständlich halten. In diesem Kurs werden wir einige dieser faszinierenden Alltagsphänomene näher unter die Lupe nehmen. Wir werden die chemischen Prinzipien dahinter erarbeiten und im Labor durch spannende Experimente selbst erforschen.

Ausserdem werden wir uns mit den überraschenden Zufallserfindungen und dem praktischen Einsatz einzelner Phänomene in verschiedenen Anwendungsgebieten beschäftigen. Wenn möglich, greifen wir aktuelle Themen auf und entdecken, wie Chemie unsere Welt verändert und bereichert. 

 

 

Raphael Barengo

Der Wahlkurs/Ergänzungsfach «Medizinische Physik» vermittelt praxisnah die physikalischen Grundlagen und Technologien, die in der modernen Medizin eingesetzt werden. Der Kurs ist ideal für SuS, welche Interesse an Physik, Medizin, Ingenieurwissenschaften und verwandten Disziplinen haben. 

Mögliche Kursinhalte (die Schwerpunkte werden den Interessen der Gruppe angepasst):

  • Biomechanik: Physikalische Grundlagen der menschlichen Bewegung und deren Anwendung in Diagnostik und Rehabilitation
  • Bildgebende Verfahren: Einführung in Röntgen, CT, MRT und PET sowie deren Nutzung in der medizinischen Bildgebung
  • Krebstherapie: Physikalische Grundlagen der Strahlentherapie, mit Fokus auf innovativen Verfahren wie dem CyberKnife
  • Messgeräte bauen: Eigenständiger Bau und Kalibrierung von Messgeräten zur Messung physikalischer Parameter wie Blutdruck, Sauerstoffgehalt des Blutes oder Ähnlichem 

Mögliche Exkursionen: 

  • CyberKnife: Besichtigung eines CyberKnife-Systems und Einblick in die Strahlentherapie bei Tumoren. 
  • Nuklearmedizin: Besuch der Nuklearmedizinischen-Abteilung eines Spitals, um die Anwendung von radioaktiven Substanzen in Diagnostik und Therapie zu erleben. 

Am Ende des Wahlkurses/ Ergänzungsfaches besitzen die Teilnehmenden ein fundiertes Verständnis der medizinischen Physik und sind in der Lage, physikalische Messinstrumente zu entwickeln. Sie erhalten Einblicke in innovative Technologien der Krebstherapie und bildgebender Verfahren. 

 

Fabio Cossalter

Der Computer ist ein zentrales Werkzeug in der physikalischen Forschung, sei es bei der Analyse von grossen Datenmengen, der Modellierung von physikalischen Systemen oder dem Lösen von komplizierten Gleichungen. In diesem Wahlkurs/Ergänzungsfach werden Sie die Verwendung des Computers als Werkzeug anhand verschiedener Beispiele aus allen Gebieten der Physik kennenlernen und einüben.

In Rahmen jedes Themengebiets werden die für das Verständnis notwendigen physikalischen Grundlagen thematisiert und anschliessend mittels einer computergestützten Anwendung vertieft. Den Computer als Werkzeug verwenden heisst konkret, einfache Programme und Simulationen in Python zu erstellen. Der Unterricht wird projektartig gestaltet sein, wobei sich jedes Projekt einer konkreten Fragestellung aus einem physikalischen Gebiet widmet.

Ziel des Kurses ist es, die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten des Computers in der physikalischen Forschung zu veranschaulichen, einen Einblick in unterschiedliche Themengebiete der Physik zu gewinnen und den Umgang mit dem Computer als Werkzeug zu üben.

Carola Ebenhoch

Der Wahlkurs/das Ergänzungsfach Astrophysik bietet Ihnen die Möglichkeit, einen Blick über den Tellerrand unseres Sonnensystems hinauszuwerfen und die faszinierende Welt der Sterne, Planeten und Galaxien zu erforschen. Gemeinsam finden und verwenden wir Methoden und Experimente, die uns helfen, die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln.

Im ersten Teil des Kurses tauchen wir in die Welt der Himmelskörper ein. Was macht einen Planeten, einen Stern oder eine Galaxie aus? Wir erforschen die Unterschiede und Zusammenhänge zwischen den kosmischen Objekten und lernen die Prozesse kennen, die sie entstehen und erstrahlen lassen.

Weiter geht es mit dem Wellenmodell des Lichts, das uns hilft zu verstehen, warum Sterne in verschiedenen Farben leuchten und was das über ihre Eigenschaften verrät. Anhand von Farbspektren verschiedener Objekte, die wir im Physiklabor untersuchen, können wir Rückschlüsse auf das Alter, die Masse und die Temperatur von Sternen ziehen und die Entwicklungsverteilung von Sternen nach Hertzsprung-Russel interpretieren. Ein spannender Exkurs in die Atomphysik zeigt, wie die spektrale Zusammensetzung in Sternen auf atomarer Ebene funktioniert und uns Informationen über deren Bestandteile gibt.

Schliesslich beschäftigen wir uns mit den Instrumenten der Astronomen – vom einfachen Teleskop bis hin zum hochmodernen Spiegelteleskop. Sie lernen, wie diese optischen Instrumente funktionieren, werden selbst Fernrohr-Ingenieur:in und konstruieren und testen die Anwendungen und die Grenzen dieser optischen Geräte. Sie erweitern dadurch nicht nur ihr optisches Verständnis, sondern erfahren auch, wie tief wir mit den modernsten Teleskopen in den Weltraum und damit in die Vergangenheit schauen können.

Wahlkurse Geisteswissenschaften (WK GW) 2025/2026

Roger Riner

«Monster-Lawine überrollt ganzes Dorf im Himalaya», «Mountain Fire - Waldbrand wütet in Kalifornien», «Zermatt wegen Hochwasser von der Aussenwelt abgeschnitten», «50-Meter-Asteroid könnte Erde treffen» oder «Jahrhundertflut in Valencia führt zu vielen Todesopfern» – Dies sind nur einige der Schlagzeilen aus den letzten Monaten. Doch was steckt eigentlich hinter diesen Meldungen? Treten diese Ereignisse wirklich immer häufiger auf, mit immer dramatischeren Schäden oder täuscht der Eindruck? 

In diesem Wahl- und EF-Kurs Geografie beschäftigen wir uns einerseits mit dem Wesen der verschiedensten Naturgefahren, die uns Menschen und unsere In-frastruktur bedrohen, und mit deren naturwissenschaftlichen Ursachen und Herausforderungen. Andererseits untersuchen wir den Umgang mit diesen Gefahren und was wir Menschen beitragen können. 

Dabei reisen wir «virtuell» um die Welt, widmen uns verschiedenen Ereignissen, wie z.B. den Buschbränden in Australien, der Tornado Alley im mittleren Westen der USA oder der aussergewöhnlichen Dürre Südeuropas.  

Einen weiteren Fokus werfen wir auf die Situation in der Schweiz, die beispielsweise im Umgang mit Lawinen oder in der Hochwasserprävention weltweit als Vorbild gilt. Das integrale Risikomanagement im Umgang mit unseren Naturgefahren untersuchen wir anhand von konkreten regionalen und nationalen Projekten, wenn möglich direkt auf einer Exkursion im Feld oder im Austausch mit Fachexpertinnen und -experten, beispielsweise bei einem Besuch in der Versuchshalle für Wasserbau der ETH Zürich.

Auch die Grundsätze und Herausforderungen der Raumplanung (z.B. «sollen gewisse Regionen aufgrund der Naturgefahren in den Alpen besser aufgegeben werden») und ihre Bedeutung für die Schweiz werden wir gemeinsam diskutieren. 

Während des ganzen Kurses werden wir uns am Schnittpunkt zwischen Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bewegen und, wo immer möglich, praktisch mittels Untersuchungen vor Ort, dem Vornehmen von Beurteilungen, gemeinsamen Diskussionen, Quellenrecherchen oder geeigneten geografischen Informationssystemen arbeiten. Innerhalb der einzelnen Themenblöcke werden für die Teilnehmenden z.T. auch Wahlmöglichkeiten bestehen. 

 

Catherine Robin

Aktuell leben 8.2 Milliarden Menschen auf der Erde. Obwohl wir zurzeit genug Ackerflächen haben, um alle zu ernähren, leidet ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung unter Mangelernährung. Bevölkerungsprognosen zeigen, dass es noch mehr Menschen werden und wir bis 2050 mit ca. 10 Milliarden rechnen müssen. Wie schaffen wir es, genug Essen für alle zu produzieren? 

Darauf gibt es aktuell – je nachdem wen man fragt – ganz unterschiedliche Antworten. In Gesellschaft, Politik und Wissenschaft wird heiss diskutiert: 

  • Ist Gentechnik eine sinnvolle Lösung? 
  • Sollen wir uns alle vegan ernähren?  
  • Wie stehen wir zu Gemüse, das nicht auf dem Acker, sondern in der Fabrik angebaut wurde?
  • Ist biologische Landwirtschaft besser als konventionelle Landwirtschaft? 
  • Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Landwirtschaft aus? 

Der Wahlkurs/das Ergänzungsfach Geografie stellt solche Fragen ins Zentrum. Wo liegen die aktuellen Probleme?  Welche Lösungsansätze gibt es? Welche überzeugen uns aus welchen Gründen mehr als andere?  Wir informieren uns über Texte, Bilder, Film- und Audiobeiträge, statistische Daten und werden hoffentlich auch die Gelegenheit haben, eine Exkursion zu unternehmen. Die Schüler:innen werden die Gelegenheit haben, sich in ein spezifisches Thema nach Wahl zu vertiefen und dabei eine eigene Sichtweise zu erarbeiten.  

Katharina Schwitter

China sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Obwohl wir aber viel über dieses Land lesen, bleibt es fern und für viele fremd. Im Wahlkurs/Ergänzungsfach machen wir eine Annäherung und ergründen, wie China abgesehen von den Schlagzeilen in westlichen Medien in der Welt auftritt.

Um China kennenzulernen, tauchen wir in den fantastischen Naturraum ein und beschäftigen uns mit verschiedenen Völkern.

Mit Hilfe verschiedener Quellenmaterialien wie Spiel- oder Dokumentarfilmen, aber auch Texten oder Podcasts erhalten wir Einblicke in die spannende Kultur und Gesellschaft Chinas. Dabei versuchen wir die Eigenwahrnehmung zu verstehen, hinterfragen aber auch unsere Vorstellungen.

Wichtig wird die Thematisierung kritischer Aspekte sein, wie beispielsweise Wanderarbeiter oder die Konflikte in Xinjiang, in Tibet, entlang des Mekongs oder im Südchinesischen Meer.

Zudem gehen wir der Frage nach, welchen Einfluss China in der Welt nimmt. Dies betrachten wir an Beispielen wie der Präsenz in Afrika, der neuen Seidenstrasse oder an den Spionagefällen in der Schweiz.

Während des ganzen Kurses werden auch aktuelle Fallbeispiele je nach Interesse der Teilnehmenden aufgenommen. Diese erhalten zudem immer wieder die Gelegenheit, aktiv mitzuarbeiten. So ist eine selbständige Arbeit an einem Projekt vorgesehen, das einen frei wählbaren Aspekt Chinas aufgreift und diesen den anderen Teilnehmenden näherbringt

Aniko Gassmann

Seit jeher fasziniert Japan die westliche Welt. Es wurde als «rätselhafter Sehnsuchtsort», als «abgeschottet» oder gar als «Gefahr» wahrgenommen. Heute rufen Manga, Anime und J-Pop sowie Hightech-Innovationen eine regelrechte Japanbegeisterung hervor, die unter dem Schlagwort «Cool Japan» vermarktet wird.

Japan ist vielfältig, Japan ist Widerspruch, uralt und ultramodern zugleich. In unserem Kurs gehen wir diesen Phänomenen nach und erhellen sie historisch. Wie verlief die Geschichte Japans, die einerseits erstaunliche Parallelen zum Westen aufweist und andererseits völlig andere Perspektiven eröffnet? Dabei werfen wir einen Blick auf historische Wendepunkte, von den Anfängen und dem Zeitalter der Samurai über die industrielle Meiji-Revolution und den aggressiven Faschismus bis hin zum atomaren Zeitalter – eingeläutet durch die Zäsur des Atombombenabwurfs über Hiroshima. Aktuelle Themen wie die Verleihung des Friedensnobelpreises an die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyo zeigen, wie präsent japanische Geschichte heute ist. Sie streift unweigerlich auch diejenige des südostasiatischen Raums, in den die Inselwelt eingebettet ist. Insbesondere der Austausch mit den chinesischen und koreanischen Nachbarn ist relevant. Richtung Osten schauend, gerät auch die US-Geschichte mit ins Blickfeld.

In der Gruppe soll gemeinsam und voneinander mehr über die historischen Hintergründe Japans gelernt werden. Die Grundlage bilden Standardwerke zur Geschichte Japans. Es soll aber auch Zeit und Raum für eigene Projekte geben, die es erlauben, der ganz persönlichen Faszination für das Land vom Ursprung der Sonne nachzuspüren.

 

Iris Haas

Spätestens seit dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan und dem russischen Angriff auf die Ukraine ist klar geworden, dass die bisherige Weltordnung an ihr Ende gekommen ist. Die Nachkriegsordnung, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs galt und vor allem eine Ordnung des Kalten Krieges war, hat ausgedient, und die Karten werden neu gemischt. Der bekannte Politikwissenschaftler Herfried Münkler stellt in seinem Buch Welt in Aufruhr  die entscheidende Frage nach der neuen Machtordnung des 21. Jahrhunderts.

Die aktuellen Krisen sind jedoch nicht über Nacht entstanden; vielmehr sind sie das Resultat langfristiger Entwicklungen. Viele dieser Spannungen wurzeln bereits im Kalten Krieg oder sind eine Folge des unerwartet unspektakulären Zerfalls der UdSSR. 

In diesem Kurs nutzen wir die Argumentation Münklers als Ausgangspunkt, um Vergangenheit und Gegenwart kritisch zu hinterfragen. Dabei werfen wir schlaglichtartig einen Blick zurück und versuchen zu verstehen, welche Entwicklungen und Krisen den Weg ins Heute geebnet haben. Schliesslich wagen wir – untypisch für die Geschichtswissenschaft – einen Blick in die Zukunft, stets im Bewusstsein, dass dies nur eine mögliche Erzählung darstellt.

Methodisch beschäftigen wir uns mit ausgewählten – teilweise auch längeren - fachwissenschaftlichen Texten (beispielsweise mit einem Auszug aus Welt in Aufruhr von Herfried Münkler) und diskutieren Inhalte aus Podcasts, TED-Talks und Podiumsdiskussionen o.ä. 

 

Michèle Mühlebach

Die USA galten über Jahrhunderte hinweg als leuchtendes Vorbild für Demokratie, Freiheit und Wohlstand. Das Bild der «Shining City upon a Hill» verkörperte die Vorstellung einer Gesellschaft, die anderen Nationen als Modell für Freiheit und Gerechtigkeit dienen sollte. Doch heute steht die amerikanische Demokratie am Rande des Abgrunds. Die politische Polarisierung ist so tief wie nie zuvor, der institutionelle Rückhalt für die Demokratie wankt, und der Aufstieg populistischer, autoritärer Tendenzen stellt nicht nur die USA selbst, sondern auch die Weltgemeinschaft vor grundlegende Herausforderungen.

Der Kurs beleuchtet diesen Wandel und geht der Frage nach, wie die USA vom Mutterland der modernen Demokratie zu einem Zentrum politischer Instabilität werden konnte. Wegweisende Ereignisse wie der Bürgerkrieg, das Civil Rights Movement, der Terroranschlag von 9/11 oder der Sturm aufs Capitol werden unter anderem dabei analysiert. Spielfilme und Dokumentationen, aber auch Fachliteratur ergänzen den Kurs und sollen helfen, diese historischen Prozesse zu veranschaulichen und zu verstehen. In Kleingruppen werden Inhalte erarbeitet und in Diskussionen besprochen. Der Kurs ist für diejenigen gedacht, die besser verstehen wollen, wieso ein Donald Trump wiedergewählt wurde, die Gesellschaft immer stärker gespalten wird und was diese Veränderungen für die restliche Welt bedeuten

 

Danilo Raffaele

Über vierzig Jahre lang war die Welt zwischen 1947 und 1991 in zwei Blöcke geteilt: in «Ost» und «West». Man nennt diese Phase den Kalten Krieg. Wie andere Konflikte auch war dieser Krieg nicht nur ein Krieg der Waffen, sondern ebenso ein Krieg der Worte und der Bilder. Aus diesem Grund nahm das Kino eine wichtige Rolle ein, denn Filme waren das Massenmedium der Epoche: Das Wetteifern der beiden Blöcke um die Vormachtstellung in der Welt war implizit oder auch explizit Thema vieler Spielfilme der Zeit. Filme, die in den Jahren 1947 bis 1991 produziert wurden, spiegelten realistisch, metaphorisch, satirisch, komisch sowie manchmal auch total übertrieben die Gesellschaften und die Ideologien, denen sie entsprangen, wider. 

Aus diesem Grund hat in den letzten Jahren auch die Geschichtswissenschaft den Spielfilm als historische Quelle entdeckt, aus der sich moralische Werte, soziale Normen, Ängste – ja sogar die Träume und Hoffnungen einer Gesellschaft lesen lassen. In diesem WK- und EF-Geschichte gehen wir diesbezüglich auf Spurensuche: Was zeichnete die Bösewichte bei James Bond aus und inwiefern griffen sie zeitgenössische Feindbilder auf? Warum war «I want to be in America» aus Westside Story mehr als nur der Refrain eines Liedes? Gab es so etwas wie eine sozialistische Filmästhetik? All das sind mögliche Fragestellungen, vor deren Hintergrund wir Filme des Kalten Krieges analysieren und im historischen Kontext verorten. Dazu wird – nebst der Analyse von Filmquellen – auch das Lesen von längeren Texten eine Voraussetzung sein. 

 

Ergänzungsfach (EF)

Als Ergänzungsfach wird ein ergänzendes oder erweiterndes Schul- oder Studienfach bezeichnet. Es wird nach dem Schweizer MAR als ein Pflichtwahlfach am Gymnasium bezeichnet.
Jede Schülerin bzw. jeder Schüler wählt im 11. Schuljahr ein Ergänzungsfach für die 6. Klasse. Die Stundendotation beträgt je 2 Stunden im 6.1 und 6.2.

David Kessler

Analysis, Vektorgeometrie und Wahrscheinlichkeitsrechnung – das sind die drei Teilgebiete der Mathematik, die im Grundlagenfach abgedeckt werden. Mathematik ist jedoch viel grösser als all das:

  • Was ist Wahrheit und wie kann mit ihr gerechnet werden? (Logik - Schnittstelle zur Philosophie)
  • Wie verschlüssle ich auf sichere Art und Weise meine Daten? (Kryptologie - Schnittstelle zur Informatik)
  • Wie modelliere ich menschliches Verhalten mathematisch? (Spieltheorie - Schnittstelle zur Psychologie und Wirtschaft)
  • Wann treten bei der Zellteilung DNA-Knoten auf? (Knotentheorie - Schnittstelle zur Biologie)

Dies sind nur einige der Perlen der Anwendungen der Mathematik, die Schwerpunktschüler:innen geniessen dürfen. Wenn Sie ein technisches Studium beabsichtigen, aber nicht so gerne programmieren, ist dies Ihre Möglichkeit, sich weiter in der Mathematik zu vertiefen und breitere Grundlagen für Ihr Studium zu legen.

Im Kurs werden wir gemeinsam entscheiden, welche Teilgebiete der Mathematik wir in diesem Jahr betrachten – ganz nach Ihren spezifischen Interessen.

Corina Heinrich

Inhaltlicher Startpunkt ist ein Bild, das Sie fasziniert und das Sie zu Beginn des Semesters in einem ersten Projekt auswählen und analysieren. Alle folgenden Projekte beziehen sich immer wieder, in näherem oder weiterem Sinne, auf dieses Bild. So nähern Sie sich schrittweise einem eigenen Interessenschwerpunkt und einem persönlichen gestalterischen Ausdruck an.

In den einzelnen Projekten werden Sie eine Auswahl verschiedener gestalterischer Verfahren kennenlernen und anwenden. Die Auswahl richtet sich nach Ihren Vorkenntnissen und wird am Anfang des EF gemeinsam festgelegt.

Holzkartondruck - Räumliche Gestaltung, grafische Reduktion

3D-Modellieren - Modell, Landschaft, Skulptur

Zeichnung - Schabkarton, Farbstift, Filzstift, Kohle

Fotografie - Manuelle Fotografie

Malerei - Ölfarben oder Pigmente

Skizzieren, erzählen, notieren - Zines, Tagebuch Zeichnen, Comic

Digital - Photoshop-Collagen, Illustrator-Grafiken

Workshop - extern, gemeinsame Auswahl

Abschluss - Portfolio Herstellung im InDesign und Druck

Am Ende des Semesters gestalten Sie eine Arbeitsdokumentation in Form eines Heftes oder Magazins. Diese fasst mehrere Projekte zusammen und kann gleichzeitig als Vorbereitung zur Bewerbung für einen gestalterischen Vorkurs oder das Propädeutikum dienen. Die Projekte decken vielfältige gestalterische Techniken und Vorgehensweisen ab, um eine möglichst breite Basis an Erfahrungen zu bieten.

Ausstellungsbesuche und Einblicke in Kunsthochschulen sind geplant und werden in Absprache mit der Gruppe angepasst und organisiert.

Gefordert sind ein hohes Mass an Eigeninitiative, Engagement und die Lust am Entdecken.

Nicolas Diener

Wie funktioniert künstliche Intelligenz? Wie programmiere ich meine eigene App oder Website? Warum kann ein Videoempfehlungsalgorithmus auch zur Aufdeckung von Finanzbetrug genutzt werden? Wie kann ich mit Hilfe eines Mikrocontrollers eine Weihnachtsbeleuchtung steuern und dann damit meine Nachbarschaft rickrollen? Warum wären ohne Gamer:innen ChatGPT und DeepL nie erfunden worden und was zum Geier hat das Skalarprodukt damit zu tun?

Das Ergänzungsfach Informatik richtet sich nicht nur an unfehlbare Python-Gurus, sondern an alle, die gerne kreativ sind und sich gerne mit Computern, Technik und der vernetzten Welt befassen.

Sie reaktivieren und erweitern Ihre Programmierkenntnisse und trainieren Ihr algorithmisches Denken. Sie lernen, mühselige manuelle Prozesse des digitalen Alltags wegzuautomatisieren. Sie erlangen Techniken, um auch an einem grösseren Projekt unbesorgt herzumzuprogrammieren, ohne befürchten zu müssen, sich den Code kaputtzumachen. Sie verstehen, wie Probleme nicht nur effektiv, sondern auch effizient gelöst werden. Sie erhalten Einblick in faszinierende Gebiete wie Graphentheorie, Datenbäume und objektorientierte Programmierung. Und sie bringen Python an sein Limit.

Dabei entscheiden Sie, in welchen Bereichen Sie ihr Wissen vertiefen wollen, und dürfen dieses abschliessend in einem grossen, selbst gewählten Projekt anwenden.

Fabian Carisch / Fabian Klausberger

Das Ergänzungsfach Musik richtet sich an alle Schüler:innen, die sich für Musik und das kulturelle Leben interessieren. Es sind keine instrumentalen Vorkenntnisse nötig.

Im Ergänzungsfach Musik tauchen wir in die lokale Musikszene ein und besuchen verschiedene Konzerte in der Region Zürich. Dabei erleben wir unterschiedliche Musikstile, Konzertorte, Szenen und Menschen sowie Konzepte, wie Kultur in der Region umgesetzt wird. Die Konzertbesuche werden mittels eigener Produktionen begleitet (Blog, Interview, Konzertkritik,…) und auf geeigneten digitalen Plattformen präsentiert. Zudem beschäftigen wir uns mit verschiedenen Beispielen der diversen Verbindungen von Musik und Gesellschaft, Musik und Markt, Musik und Beruf und lernen unterschiedliche Akteure des kulturellen Lebens kennen (Musiker:innen, Veranstalter:innen, Intendant:innen, u.a.).

In einem zweiten thematischen Hauptaspekt widmet sich das Ergänzungsfach dem Projektmanagement: Sie organisieren selber einen kulturellen Abend an der KUE im Rahmen der Themenwoche im Sommer. Sie laden Musikgruppen oder Bands ein (extern bzw. KUE-intern), erstellen ein Budget, Programmheft und Flyer, machen Werbung, sammeln Geld (Fundraising), schreiben Reden, usw.  

In beiden Semestern gibt es je nach Wunsch und Interesse der beteiligten Schüler:innen auch die Zeit, an eigenen Songs musikalisch zu arbeiten (an Instrumenten oder mit Gesang).  

Für die Konzertbesuche können Kosten von ca. 100 – 200 CHF anfallen

Mirta Boesch

Haben Sie Interesse am Menschen, seinem Verhalten, seinem Erleben sowie an sozialen Interaktionen und Lernprozessen?

Die Psychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen über die gesamte Lebensspanne hinweg, während die Pädagogik sich auf Fragen der Erziehung und des Lernens konzentriert.

Interessieren Sie sich für Fragen wie:

Warum tun Menschen das, was sie tun?

  • Wie funktionieren Menschen in Gruppen?
  • Was versteht man unter Intelligenz und wie lässt sie sich messen?
  • Was treibt den Menschen an und motiviert ihn?
  • Inwiefern beeinflusst Stress die Psyche?
  • Wie verläuft die menschliche Entwicklung und welche Phasen durchläuft die Identität?
  • Wie funktioniert Lernen und wie wirken sich positive / negative Emotionen auf das Lernen aus?
  • Welche Konsequenzen haben Belohnung und Strafe in der Erziehung?
  • Was heisst psychische Gesundheit / Krankheit und wie schaffen es Menschen, resilient zu sein?

Die Auseinandersetzung mit psychologischen und pädagogischen Themen hilft Ihnen, das Verhalten und Erleben von Menschen besser zu verstehen. Sie werden wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Fachbereichen Psychologie/Pädagogik kennenlernen und lernen, sich von Alltagsvorstellungen zu distanzieren.

Der Unterricht im Ergänzungsfach Pädagogik/Psychologie ist vielseitig und praxisnah. Durch die interdisziplinäre Natur der Psychologie gibt es oft verschiedene Perspektiven, um ein Phänomen zu betrachten und zu erklären. Viele wissenschaftliche Erkenntnisse können Sie auch auf sich selbst anwenden und beobachten. Zudem bleibt genug Raum, um individuelle Themenwünsche zu äussern und sich in selbst gewählte Bereiche und Projekte zu vertiefen.

Ein Fach, in dem Jugendliche selbst zum Thema werden und in dem die eigene Entwicklung, Persönlichkeit und Identität beleuchtet werden, verlangt nach einer Bereitschaft, sich auf diese Themen einzulassen. Wer es tut, wird dafür belohnt.  

Jürg Berthold

Im EF Philosophie geht es um die grossen Fragen: Wie wissen wir, dass wir etwas sicher wissen? Können wir wissen, wie sich ein anderer Mensch fühlt? Sind wir frei, obwohl wir uns oft eingezwängt fühlen? Was ist, was wäre eine gerechte Gesellschaft? Wie weiss ich, was richtiges Handeln ist, wenn es keine verbindlichen Massstäbe zu geben scheint? Solche Fragen werden in anderen Fächern immer wieder gestreift, aber selten systematisch behandelt.

Der Kurs ist eine Einführung ins philosophische Denken. In der Auseinandersetzung mit ausgewählten Strömungen, Positionen und Philosoph:innen wird gezeigt, was das Besondere am philosophischen Denken ist – etwa die spezielle Methode, mit Gedankenexperimenten ein Problem schärfer zu sehen oder durch die Analyse von Begriffen einen Schritt weiterzukommen. Im Zentrum stehen die Diskussion grosser Themen und die Auseinandersetzung mit starken Texten. Im zweiten Semester wird das Programm von den Teilnehmer:innen festgelegt.

Durch den Besuch des Ergänzungsfaches Philosophie haben Sie die Gelegenheit, eine Denkart kennenzulernen, die anders ist als alles, was sie in den anderen Fächern kennengelernt haben. Der Kurs rundet Ihre Mittelschulbildung umfassend ab, gehörte doch Philosophie zum Gymnasium, seit es dieses gibt.

Orlando Caduff

Seit Jahrzehnten prägen islamistische Terroranschläge die Weltpolitik. Ob in den USA, im Nahen Osten oder in europäischen Städten wie Brüssel, Nizza und Berlin – islamistische Extremisten begehen Taten «im Namen des Islam». Doch was steckt hinter diesem «religiös legitimierten» Terrorismus? Welche Ideologien, psychologischen Mechanismen und historischen Hintergründe liegen diesen Taten zugrunde?

Im Ergänzungsfach Religionslehre untersuchen wir die Ursprünge des islamistischen Extremismus und die Rolle des Korans sowie der Lebensgeschichte des Propheten Mohammed. Welche Passagen des Korans oder Aspekte von Mohammeds Leben werden von radikalen Strömungen instrumentalisiert? Inwieweit handelt es sich beim Gedankengut islamistischer Terroristen um eine verzerrte Auslegung der islamischen Lehren?

Ein weiterer Fokus liegt auf der Psychologie der Radikalisierung. Wie wird jemand anfällig für islamistische Ideologien? Welche sozialen und emotionalen Faktoren spielen bei der Rekrutierung eine Rolle? Hier betrachten wir wie Social-Media-Plattformen den Radikalisierungsprozess beschleunigen können.

Zusätzlich betrachten wir die Auswirkungen von Spannungen im Nahen und Mittleren Osten – insbesondere den Nahostkonflikt. Wie beeinflussen der israelisch-palästinensische Konflikt und die Kriege in Syrien und Irak den islamistischen Extremismus?

Zudem werfen wir einen Blick auf radikale Strömungen in anderen Weltreligionen. Wie wird hier die Religion als Rechtfertigung für Gewalt missbraucht?

Abschliessend wird gemeinsam über Lösungen nachgedacht: Wie können wir als Gesellschaft mit radikalisierten Bewegungen umgehen? Welche Massnahmen können getroffen werden, um Radikalisierung zu verhindern? Die Schüler:innen haben nicht nur bei diesen Fragen, sondern auch im gesamten Verlauf des Kurses die Möglichkeit, eigene Fragen und Perspektiven einzubringen.

Nicolai Muff / Romy Wüst

Im Ergänzungsfach Sport werden den Schüler:innen durch Verknüpfung von Theorie und Praxis vertiefte Erkenntnisse in den Bereichen Sportmedizin, Trainingswissenschaft, Sporternährung, Sportpsychologie und Gesundheit vermittelt. Ein vielfältiges Interesse an sportlichen Bewegungen und am Bau sowie der Funktionsweise des menschlichen Körpers sind Voraussetzungen für den Besuch des Ergänzungsfachs Sport. 

Lernziele und -inhalte 

Theorie  

  • Sportmedizin (anatomische und physiologische Grundlagen aneignen)
  • Trainingswissenschaft (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit)
  • Leistungsdiagnostik (Methoden zur Bestimmung der körperlichen Leistungsfähigkeit kennenlernen)
  • Funktionelle Anatomie
  • Sporternährung
  • Sportpsychologie & Neuroathletik

Praxis  

  • Leistungsdiagnostik im Bereich Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit (Spiroergometrie, Laktatstufentest etc.)
  • Erstellung und Umsetzung von Trainingsplänen im Bereich Kraft/Ausdauer
  • Vertiefung ausgewählter Sportarten in Technik und Taktik
  • Exkursionen (Unispital Balgrist, Selbstverteidigung, Padel-Tennis, Curling, etc.)
  • Sportevents (Laufevent, ASVZ-Volleynight, etc.)
  • Ballsportarten

 

Karin Hunkeler

Im Ergänzungsfach Wirtschaft & Recht erhalten Sie einerseits vielfältige Einblicke in die Praxis. Andererseits diskutieren wir anhand ausgewählter Themen aktuelle wirtschaftliche, rechtliche und politische Fragestellungen.

Sie lernen, wie man ein Start-up gründet und erfolgreich führt. Wir beschäftigen uns unter anderem mit Kreativitätstechniken, Aspekten von Marketing und Werbung, Finanzen sowie verschiedenen strategischen Überlegungen von Unternehmen. In der praktischen Anwendung dieser Themen erstellen Sie einen Businessplan für eine innovative Geschäftsidee oder ein soziales Projekt und tüfteln in der Creative Hall an einem Prototyp. Diese Ideen pitchen Sie vor Expert:innen, mit denen Sie Ihre Überlegungen diskutieren. 

Bei einer Exkursion zum Gericht erfahren Sie, wie ein Strafprozess abläuft und wie die strafrechtlichen Rechtsgrundlagen konkret angewendet werden. Anschliessend diskutieren wir über das Urteil sowie über Schuld und Gerechtigkeit, Strafen und Strafvollzug in unserer Gesellschaft. 

Anhand von aktuellen Themen, die von den Teilnehmer:innen bestimmt werden, analysieren und diskutieren wir wirtschaftliche, rechtliche und politische Fragestellungen. Mögliche Beispiele: «Wirtschaftliche Auswirkungen der US-Wahlen 2024», «Sind Kryptowährungen die Zukunft des Finanzwesens?», «Legalität und Illegalität im Cyberspace». 

Im Unterricht wird auf vielfältige Praxisbezüge Wert gelegt. Gespräche mit Unternehmerinnen und Juristen sowie Besuche bei einem Start-up und im Gerichtssaal veranschaulichen die Themen anhand aktueller Praxisbeispiele

Studienwochen Herbst 2025

 

Zwischen Türmen und Weinbergen: Eine Entdeckungsreise nach Florenz und durch die Toskana
Anastasia Beheshti und Hannes Gubler

Mit dem Velo ans Mittelmeer
Zippora Bulliard, Nicolai Muff, Michael Nünlist, Romy Wüst

Prag: Jüdisches Erbe, Kafka und literarische Entdeckungen
Orlando Caduff und Andrea Schmid

Sizilien: Zwischen Schönheit und Widerstand
Stefan Damiano und Debora Fossi

London: Codeknacker und Sterngucker - und warum Informatik Frauensache ist
Nicolas Diener und David Kessler

Bologna: Geschlechtertürme, Kunst und Lamborghini
Corina Heinrich und Michèle Mühlebach

Manchester und Liverpool - von der Industriestadt zur Kulturstadt
Fabian Klausberger und Catherine Robin

Paris: zeichnend und spazierend die Stadtgeschichte erfahren
Corina Rauer und Katharina Schwitter

Ein anderer Blick auf Zürich
Verschiedene Lehrpersonen aus unterschiedlichen Fachbereichen (Koordination: Jürg Berthold)