Tag des Gedenkens und der Versöhnung für die Opfer des Zweiten Weltkrieges

Am 8. und 9. Mai ist der Tag des Gedenkens und der Versöhnung für die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Die Schüler Nils und Lukas erklären die Hintergründe.

Die Befreiung von Utrecht durch kanadische Soldaten der First Canadian Army am 7. Mai 1945. (Bild Wikipedia)

Die Schüler:innen haben sich im Fach Geschichte bei Michèle Mühlebach überlegt, wieso es wichtig ist, sich an bestimmte historische Ereignisse oder Opfergruppen zu erinnern, und sich kritisch damit auseinandergesetzt: Was muss passieren, dass Gedenktage eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglichen und was lernen wir für unser eigenes Handeln? So sind elf Texte zu unterschiedlichen Gedenktagen entstanden.


Von Nils Suter und Lucas Baumann 

Wir haben diesen Tag gewählt, da der Zweite Weltkrieg ein sehr erschütterndes Ereignis war und Folgen bis heute nach sich zieht. Im Zweiten Weltkrieg kamen durch die Politik des deutschen Diktators Adolf Hitler Unmengen an Menschen ums Leben – sei es durch das Kämpfen im Krieg einerseits oder durch den Holocaust andererseits. Der Nationalsozialismus war der Horror. Deswegen sollte dem Kriegsende gedacht und kritisch zurückgeschaut werden.

Jedes Jahr am 8. Mai wird der "Tag des Gedenkens und der Versöhnung für die Opfer des Zweiten Weltkrieges" begangen. Dieser Tag ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte, um sich an die Millionen von Menschen zu erinnern, die während des Krieges ihr Leben verloren haben oder unter der Gewalt des Krieges litten, einschliesslich Soldaten auf allen Seiten, Zivilisten und politische Gefangene.

Der Tag des Gedenkens und der Versöhnung gedenkt der Opfer, aber unterstreicht auch die Bedeutung von Frieden, Freiheit, Würde und Gerechtigkeit. Aus Anlass des anstehenden 60. Jahrestages des Kriegsendes beschloss die UN-Generalversammlung am 22. November 2004 den 8. und 9. Mai als Tage des Gedenkens und der Versöhnung für die Opfer des Zweiten Weltkrieges.[1]

Auch wenn dieser Tag international anerkannt wird, hat er in verschiedenen Ländern unterschiedliche Bedeutungen. In Japan wird dieser Tag beispielsweise gar nicht anerkannt, da der Pazifik-Krieg erst am 15. August 1945 endete. In Russland sowie in vielen anderen ehemaligen Sowjetrepubliken wird dieser Tag auch als "Tag des Sieges" bezeichnet, da der 8. Mai der Tag ist, an dem der Krieg in Europa offiziell endete und die Rote Armee kurz zuvor in Berlin einmarschierte.

Zusätzlich zu Gedenkveranstaltungen in den meisten Ländern werden auch verschiedene andere Aktivitäten durchgeführt, um diesen Tag zu ehren. In fast allen europäischen Ländern werden beispielsweise Konzerte und Kunstausstellungen organisiert, um die Bedeutung von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu betonen. In Deutschland, dem Land, das den Krieg begonnen hat, verläuft der Tag des Gedenkens und der Versöhnung noch extremer und auf eine unterschiedliche Art: Offizielle Gedenkveranstaltungen finden statt, die von verschiedenen Organisationen und Gemeinden durchgeführt werden.[2]

In der Zwischenzeit sind die Ziele der Gedenkveranstaltungen, die heute stattfinden, grösser geworden. Heute wird auch die Verantwortung betont, allen Menschen, unabhängig von der „Rasse“, Religion oder politischen Überzeugung, die gleiche Achtung, Gerechtigkeit und Würde zu geben. Ein weiteres Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle Menschen, einschliesslich Flüchtlinge und Vertriebene, in ihrem Heimatland sicher leben können.

Es ist wichtig, sich an solche Tage des Gedenkens und der Versöhnung zu erinnern, um sicherzustellen, dass diese vergangenen Ereignisse der Geschichte nie wieder passieren werden. Der Tag des Gedenkens und der Versöhnung ist eine Gelegenheit, um daran zu erinnern, dass echte menschliche Fortschritte nur durch Solidarität und Zusammenarbeit erreicht werden können.[3]

Wir finden, dass dieser Tag durchaus wichtig ist, und zwar aus zwei Gründen: Erstens schärft dieser Tag die Erinnerung an die grosse Katastrophe, was Menschen eher davon abhält, wieder etwas Ähnliches zu tun. Und Zweites kann er dazu beitragen, dass alle Menschen unabhängig von Religion, politischen Meinungen etc. respektiert und geduldet werden sollen. Dies führt dann dazu, dass ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft gefördert wird und Toleranz gelebt wird.