Unsere Bewegungsfreiheit ist seit zwei Wochen eingeschränkt: Die KUE sitzt zuhause an den Schreibtischen. Unsere SchülerInnen kreieren im Bildnerischen Gestalten jede Woche eine Postkarte zum Thema Reise in meinem Zimmer. Ausgangslage ist ihr eigenes Zimmer, das Wohnzimmer oder ein anderer Lieblingsort ihres Zuhauses.
Zimmer spielten und spielen bei Autoren und Künstlerinnen immer wieder eine zentrale Rolle. Wir alle kennen Franz Kafkas Zimmer, in welchem sich Gregor Samsa in ein Ungeziefer verwandelt. Ein anderes berühmtes Zimmer ist dasjenige von Virginia Woolf. Ihr Zimmer steht stellvertretend für alle Schreibzimmer, die Freiraum bieten, um ungestört in die Welt des Schreibens abtauchen zu können. Das Zimmer ist Start oder Inspiration für unendlich viele Entdeckungsreisen. Unsere SchülerInnen haben sich von Werken von bildenden KünstlerInnen inspirieren lassen, um ihre eigenen Zimmer zu zeichnen oder zu malen. Der Brite David Hockney zum Beispiel, spielt in seinen bunten Farbstiftzeichnungen mit der perspektivischen Darstellung von Räumen und Objekten. Seine Zeichnungen von Sesseln und Stühlen wirken fast wie Personen-Porträts. Die deutsche Künstlerin Nanne Meyer setzt Räume aus zeichnerischen Fragmenten zusammen. Man stellt sich die Frage: Was macht einen Raum eigentlich aus? Bett, Stuhl, Tisch?