Internationaler Tag der Menschenrechte

Am 10. Dezember ist der «Internationale Tag der Menschenrechte». Was aber sind Gedenktage? Wieso braucht es sie? Diesen Fragen hat sich die Klasse 4b im Fach Geschichte angenommen.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.

 

Die Schüler:innen haben sich im Fach Geschichte bei Michèle Mühlebach überlegt, wieso es wichtig ist, sich an bestimmte historische Ereignisse oder Opfergruppen zu erinnern, und sich kritisch damit auseinandergesetzt: Was muss passieren, dass Gedenktage eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglichen und was lernen wir für unser eigenes Handeln? So sind elf Texte zu unterschiedlichen Gedenktagen entstanden, die jeweils am Tag des Gedenktages hier veröffentlicht werden.


10. Dezember: Internationaler Tag der Menschenrechte

Von Leah Maurer und Gemma Provenzale

«Jeder Mensch hat das Recht, Rechte zu haben»[1]

Menschenrechte. Für viele von uns sind sie bereits selbstverständlich geworden und gehören zu unserem Alltag. Doch leider ist dies nicht überall der Fall. In vielen Ländern werden die Grundrechte, die jeder haben sollte, ignoriert und Menschen werden missbraucht. Um die Gesellschaft an diese Ungerechtigkeit und an das «jeder Mensch hat das Recht, Rechte zu haben» zu erinnern, gibt es den Internationalen Tag der Menschenrechte.

Würde, Freiheit, Gleichheit und andere wichtige Grundrechte sollte man mit dem Internationalen Tag der Menschenrechte assoziieren. Die Idee ist, Opfer aller Menschenrechtsverletzungen zu gedenken und auf aktuelle Brennpunkte hinzuweisen.

Am 10.12.1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von der UNO verabschiedet, seitdem wird an diesem Datum der Internationale Tag der Menschenrechte jährlich gefeiert.[2]

Doch bis es dazu kam, ist viel im Verlaufe der Geschichte passiert. Schon im Mittelalter gab es erste Gesetze, die die Macht eines Einzelherrschers einschränken sollten. Dies geschah in vielen Ländern, da überall grausame Befehle auf Staatsbefehl durchgeführt worden waren. Das Ziel: Macht wird über das Wohl des Menschen gestellt, für die persönlichen Interessen. Umso wichtiger, dass Menschenrechte in den Vordergrund gestellt werden und diese nicht zu vergessen.

Wie gesagt, gab es immer wieder mal einen Aufschrei gegen die Misshandlung. Doch ein wirklich veränderndes historisches Ereignis spielte sich erst 1776 in Amerika ab. Ungerechte Steuern liessen das Fass überlaufen und dies war der Anlass für den Kampf um ihre Unabhängigkeit von Grossbritannien. Sie schrieben eine ausgearbeitete Unabhängigkeitserklärung, die am 4. Juli 1776 vom Kongress angenommen wurde. Dieser geschichtliche Durchbruch war sehr wichtig und zeigt die Idee von Grundrechten auf, auch wenn im damaligen Amerika die Sklaverei fortdauerte.

Auch in Europa hat sich viel getan. 1789 gab es die Französische Revolution, Jahre danach 1848 die Deutsche Revolution. Einige Zeit später wurde 1945 in New York die UNO (United Nation Organization) gegründet, mit dem Ziel, dass solche Aufstände nicht mehr gebraucht werden würden. Sie fanden sich zusammen und entschieden, eine Verfassung für die Rechte der Menschen zu erarbeiten. Nach zwei Jahren wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterschrieben.

Noch heute werden jährlich Kampagnen gestartet, um den Tag wieder aufleben zu lassen und in alle Köpfe zu bringen. Zum Beispiel die weltweite Kampagne der vereinten Nationen oder die Kampagne von Amnesty International. Doch es wird noch weitaus mehr gemacht als nur Kampagnen. Amnesty International hat 80 sogenannte "Länder-Researcher*innen", welche an 2 – 3 Wochen vor Ort Interviews führen, mit Betroffenem sprechen und diese dabei unterstützen rechtliche Schritte einzuleiten.

Zudem gibt es Organisationen, wie zum Beispiel die «Samburu Girls Foundation», die in Länder reisen und die Menschen dort über ihre Rechte aufklären und erklären, was sie tun können, falls diese Rechte missbraucht werden. Solange Menschenrechte keine Selbstverständlichkeit für alle sind, wird dieser Tag gebraucht. Der Kampf für Menschenrechte sollte nicht nur an einem einzelnen Tag sein, sondern dauerhaft - für die Rechte aller. Unserer Meinung nach sollte der Tag in öffentlichen Räumen präsenter gemacht werden, sodass keiner mehr wegschauen kann und die niedergeschriebenen Worte nicht nur Worte bleiben. [3] [4] [5] [6]


[1] Zitat: Hanna Arendt (*14.10.1906, + 04.12.1975)

[3] Kampagne UNO

[4] Kampagne Amnesty International

[5] Amnesty International Aktionen

[6] Sumburu Girls Foundation