Unbeschränkt faltbar
«Wir wollen natürlich gewinnen», schmunzelt Mathe-Lehrerin Hanna Wick an diesem Freitagnachmittag in der Creative Hall. Alle drei Jahre organisiere das Departement Mathematik der ETH den Wettbewerb, erzählt sie, er finde nun zum dritten Mal statt.
Die rund 100 teilnehmenden Schulklassen treten dieses Mal in die Fussstapfen der japanischen Origami-Künstler:innen, die sich auf das Falten von geometrischen Objekten spezialisiert haben. So auch die 3a, die heute mit Falten begonnen hat. Ende Februar muss die Klasse ihr Objekt abgeben. Die eingereichten Beiträge werden dann vom 12. bis 28. Mai in der Haupthalle der ETH Zürich präsentiert.
Hanna Wick zeigt, wie die Klasse sich in der Creative Hall für dieses Projekt organisiert hat. Eigentlich eine Art Fertigungsstrasse: Am grössten Tisch sind die Jungs (die Klasse besteht heute nur aus Jungs), die Module einer grösseren mathematischen Struktur falten. An einem anderen Tisch sind die «Assembler», die aus den Modulen vom ersten Tisch etwas Grösseres zusammensetzen.
An zwei weiteren Tischen sitzen die Jungs vom Marketing, die das Produkt kreativ verkaufen sollen, und schliesslich gibt es eine Recherchegruppe, die Informationen zum geplanten Origami sammelt und einen Bericht darüber verfasst. «So sind alle beschäftigt», sagt Hanna Wick mit einem Lächeln.
«Zwei Studenten der ETH sind für einen Workshop an die KUE gekommen», erzählt sie, «das war sehr interessant. Unter ihrer Anleitung faltete die Klasse einen Tetraeder und einen Dodekaeder.» Welches Origami sie nun aber basteln, kann natürlich nicht verraten werden, aber es sieht toll aus, so viel sei «gespoilert».
«Hey, nicht gamen! Weitermachen!», ruft Hanna Wick einem Tisch zu. «Wir gamen gar nicht», ruft ein Schüler zurück und zeigt seinen Screen: Tatsächlich Wikipedia mit Knotentheorie.