Silvia Hagen, eine Referentin des Studienwahlanlasses "Out of the Box", formuliert den folgenden Tipp, den sie unseren 5. Klässler:innen in Bezug auf die Berufswahl weitergibt: Man solle seiner Freude und Lust folgen, auf seine innere Stimme hören und offen sein; neugierig sein und bleiben, um sich weiterzuentwickeln. Und ganz generell solle man sich auf das Leben einlassen. Das erfordere allerdings manchmal Mut.
Sie selbst hatte sich nach der altsprachlichen Matura für eine kaufmännische Lehre entschieden, "damit ich arbeiten und mir meine Erfahrungen im Leben holen kann. Danach habe ich mein Leben lang autodidaktisch gelernt".
Ihr beruflicher Werdegang führte sie über unterschiedliche Stationen - von der Arbeit in einem Tonstudio über IT-Projekte bis hin zur Organisationsentwicklung.
Bereits zum dritten Mal wurde in Zusammenarbeit mit der IG Eltern "Out of the Box" durchgeführt. Ziel dieser Veranstaltung ist es unter anderem, den Schüler:innen Mut zu machen, auch ungewöhnliche Wege und Möglichkeiten zu suchen und den persönlichen Stärken zu folgen. Dazu wurden viele interessante Personen aus Studium und Beruf eingeladen, mit denen die Jugendlichen ins Gespräch kommen konnten.
Unsere Schüler:innen werden die Generation sein, die laut Studien in ihrem Berufsleben etwa 5- bis 8-mal den Beruf wechseln wird. Viele von ihnen werden wahrscheinlich auch in Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt.
Was müssen wir ihnen also zur Vorbereitung auf diese Zukunft mit auf den Weg geben?
Einerseits sind es sicherlich die Kompetenzen, die als 21st Century Skills bezeichnet werden: kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation, Zusammenarbeit. Wir haben dazu bereits einige Wochenbriefe verfasst, und auf unserer Website finden Sie zahlreiche Beispiele aus dem Unterricht, in denen diese Kompetenzen gefördert werden.
Zwei Dinge erscheinen mir darüber hinaus zentral: Vorbilder und Mut. Das Gespräch mit Menschen, die unkonventionellere Wege gegangen sind, kann die Angst vor dem ersten Schritt ins Studium und ins Berufsleben lindern. "Seeing is believing" heisst es im angelsächsischen Raum: Wer andere und vor allem weniger geradlinige Lebenswege gesehen hat, bekommt eine Ahnung davon, was alles möglich ist. Spürt, dass der erste Schritt vielleicht doch keine unwiderrufliche Weichenstellung ist. Und dass man sich also getrost auf das Leben einlassen kann. Auch wenn das manchmal etwas Mut erfordert.
Das wünsche ich auch unseren Maturand:innen, die in der vergangenen Woche ihre schriftlichen Maturitätsprüfungen hinter sich gebracht haben. Mögen sie sich nach ihrer Zeit an der KUE mit Mut und Zuversicht aufs Leben einlassen.
Karin Hunkeler
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