I Want To Break Free

Unsere Maturand:innen brechen aus und wir richten den Blick nach innen. Mehr dazu im aktuellen Wochenbrief.

In dieser Woche verabschieden wir unseren dritten Maturjahrgang.

Die aktuellen Maturand:innen können etwas über sich sagen, was kein Jahrgang nach ihnen mehr sagen kann: Viele von ihnen sind länger an der KUE als die meisten Lehrerinnen und Lehrer. Einige von ihnen sind seit der Eröffnung im Sommer 2018 an unserer Schule - die anderen sind zwei Jahre später zu uns gekommen.

Wir haben eine besondere Zeit miteinander verbracht. Diese Jugendlichen haben uns beim Aufbau der KUE massgeblich begleitet und unsere Schule in vielerlei Hinsicht mitgestaltet.

Für ihren letzten Schultag Ende Mai wählten die Maturand:innen das Motto Gefängnis - und inszenierten den Ausbruch aus dem K(ue)nast. Pünktlich zur 10-Uhr-Pause ertönte der Queen-Song "I Want To Break Free" durch die Lautsprecheranlage und alle Schulangehörigen - befreit durch die ausgebrochenen Insassen - versammelten sich auf dem Schulplatz. Dort mussten sich die Lehrpersonen verschiedenen Aufgaben stellen, bevor wir am Mittag ein gemeinsames Grillfest mit allen Schulangehörigen geniessen konnten.

Auch wir merken, dass wir als Schule in eine neue Entwicklungsphase kommen. Im Gegensatz zu unseren Maturand:innen brechen wir aber nicht aus und suchen die grosse Freiheit jenseits der Schulhausmauern. Vielmehr richten wir unseren Blick nun vermehrt nach innen.

Sechs Jahre Aufbauarbeit liegen hinter uns, in denen wir jedes Jahr ein gutes Stück gewachsen sind: Deutlich mehr Schüler:innen und Lehrpersonen sind jeweils im Sommer zu uns gestossen und einmal haben wir auch ein neues, zusätzliches Schulgebäude sowie eine Turnhalle bekommen.

Jetzt verlangsamt sich unser Wachstum. Nach den Sommerferien kommen netto nur noch drei neue Klassen hinzu, und unser Schulareal wird so bleiben, bis wir an den See umziehen.

Es beginnt eine Zeit der Bestandsaufnahme, der Konsolidierung und der Selbstreflexion. Wir analysieren, was wir gut machen, überprüfen, was sich bewährt hat, was wir verändern und wohin wir uns entwickeln wollen.

Einerseits bietet die nun beginnende externe Evaluation die Möglichkeit, dass wir unsere Schulkultur, die gelebten Werte sowie den Unterricht reflektieren und uns von Evaluatorinnen und Peers aus anderen Schulen spiegeln lassen.

Die neue Phase zeigt sich auch in den laufenden Konventsgeschäften. So haben wir nach den Erfahrungen der letzten Jahre das Konzept der Themenwochen angepasst und geschärft. Ein ebenfalls neu verabschiedetes Dokument beschreibt die Organisation und Struktur der KUE. Es legt dar, welche Rollen und Funktionen es an unserer Schule gibt und wie diese im Zusammenspiel die Schule betreiben und leiten.

Das neue Qualitätskonzept, mit dem sich der Konvent derzeit beschäftigt, wird Möglichkeiten schaffen, dass wir uns gegenseitig Rückmeldungen geben und voneinander lernen. Auch die Schüler:innen werden noch vermehrt eingebunden, damit sie den Lehrpersonen und der Schulleitung Feedback zu Unterricht, Lehr- und Lernformen sowie Schulführung geben können.

Die Arbeitsgruppe, die das Qualitätskonzept entwickelt hat, hat zwei Begriffe ins Zentrum gestellt: Sinnhaftigkeit und Individualisierung. Die Lehrpersonen und Mitarbeitenden sollen die Weiterentwicklungsmöglichkeiten als sinnvoll erachten und sie an ihre individuelle Situation anpassen können.

Ich wünsche unserem dritten Maturajahrgang alles Gute - draussen in der Freiheit. Mögen auch Sie einen Sinn in Ihrem Leben finden und Ihren individuellen Lebensweg gehen können, der Sie erfüllt.

Karin Hunkeler

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