Ob die Maschine laufe, hat mich neulich jemand gefragt. Gerne wiederhole ich meine Antwort an dieser Stelle – verbunden mit einem grossen Dank an alle, die guten Unterricht machen, sich um die Schüler:innen kümmern, die Organisation des Betriebs gewährleisten und sich beim Schulaufbau engagieren! Ja, die Maschine läuft gut, wenn auch noch nicht immer so geschmiert und geölt, wie dieses Bild suggeriert. Das Bild eines Räderwerks bildet den Charakter der Zusammenarbeit allerdings auch nur bedingt ab: Es zeigt zwar das Ineinandergreifen der Abläufe, die Schule ist aber eher ein lebendiger Organismus, ein Wurzelwerk, das nach allen Seiten ausgreift und kommuniziert. Selbstverständlich gibt es diese Art von Neben- und Ineinander an allen Kantonsschulen, je nach Grösse auch in ganz anderen Dimensionen. Das Besondere an einer jungen Schule ist, dass die Abläufe alle entwickelt und dann optimiert werden müssen. Speziell ist auch, dass alle besonders mit anpacken wollen!
Was also läuft parallel alles so ab? Da werden die Hauswirtschaftskurse für die 2. Klassen organisiert, inkl. Informationsabend für die Eltern. Die Besuchswoche findet aktuell statt, und die Retraite des ganzen Teams zum Thema «Unterricht jenseits der Einzellektion» steht bevor. Letztere wird seit längerem von einer kleinen Gruppe vorbereitet. Während der zwei Tage Ende September, an denen das ganze KUE-Team extern ist, werden die Schüler:innen der 4. Klassen die jüngeren unterrichten, und zwar nach einem Spezialstundenplan, der eigens erstellt wurde für Schüler:innen machen Schule (SmS). Die eben bezogenen Riedstegräume mussten nicht nur eingerichtet und feuerpolizeilich abgenommen, sondern auch mit einem eigenen WLAN versorgt werden. Die neue Sporthalle, die fast fertig ist, muss bezogen, die Abgabe der externen Fitnessräume, deren Mietverträge auslaufen, in die Wege geleitet werden. Die Pläne für das Haus C, das bis in einem Jahr noch dazu gebaut sein wird, wollen überprüft werden, bevor die Baumodule in die Produktion geschickt werden; über die Gestaltung des Aussenraumes wird intensiv nachgedacht. Die Kick-off-Veranstaltung für den Bau am See, wo wir zum ersten Mal mit den Architekten zusammentreffen, findet dazwischen auch noch statt. In Planung sind auch schon die Neuedition der Aufnahmeprüfung im März und die Maturfeier im Juli ‘23; zu beiden Grossanlässen gab es auch schon wieder Vorbesprechungen, auch weil sie wegen des Wachstums der KUE wieder anders werden ablaufen müssen. Bei all diesen Arbeiten sind die Personen in Verwaltung und Betrieb, engagierte Lehrpersonen, der Stundenplaner und die Schulleitung gefordert.
In mehreren Fächern finden Anstellungsverfahren statt, um Stellen auf das Schuljahr 2023/24 zu besetzen; die Bewerbungsgespräche und Unterrichtsbesuche haben letzte Woche begonnen. Hier ist die wertvolle Expertise der Fachlehrkräfte gefragt. Parallel dazu laufen die üblichen Mitarbeiterbeurteilungen, mit Unterrichtsbesuchen durch die Schulleitung und die Vertreter:innen der Schulkommission; auch diese hatte im neuen Schuljahr schon die erste Sitzung.
Die Lehrpersonen sind neben Unterricht und Schülerbetreuung aber auch gefordert, nicht nur das schon erwähnte Retraiten-Team. Fast ein Viertel des Kollegiums bietet Workshops und Kurse an, zum einen zu herausragenden Unterrichtsprojekten, zum anderen aber auch zu ihren «verborgenen Talenten». Hervorzuheben sind auch die Maturarbeitsbetreuungen und die Vorbereitungen für die Herbstthemenwoche; da wird es interne Wochen zu bestimmten Themen geben, Reisen in die Ferne oder Tagesausflüge in der Nähe. Wichtig sind auch die Mentoratsarbeiten, die eingesetzt haben: Erfahrenere Kolleg:innen tauschen sich mit Jüngeren aus, führen sie in den KUE-Alltag ein, man lernt gegenseitig voneinander. Der SOV – der Vorstand der Schülerschaftsvereinigung – ist neu gewählt worden und hat sich unter Mithilfe des Schülerschaftsberaters neu konstituiert. Das SOV-Team wird, zusammen mit einer aktiven Gruppen von Maturand:innen, den traditionellen KUE-Ball organisieren.
Eltern, die in dieser Woche den Unterricht besuchen, bitte wir um Verständnis, wenn es manchmal etwas eng ist. Wir sind trotz allem ein Provisorium, das etwas enger dimensioniert ist – was weniger in den Räumen als auf den Gängen spürbar ist. Wir hoffen, dass sie spannenden Unterricht erleben, ihre Kinder aktiv im Alltag beobachten können und dass ein bisschen spürbar wird, dass auch neben dem Unterricht noch allerhand läuft.
Jürg Berthold
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