Ein feines Gewebe

Fein gewoben ist das Netz, das eine Schule ausmacht. Würdigung und Dank zum Jahresschluss im letzten Wochenbrief 2023!

Jedes Jahr um diese Zeit werden die neuen Angebote für interdisziplinäre Projekte und Studienreisen publiziert. Da gibt es inhaltlich Überraschendes, wie die Reise auf den Spuren des Grottenolms ins karstige Hinterland zwischen Triest und Lubliana oder eine Alpenerkundung entlang der Via Spluga. Spannend ist jeweils auch, welche Lehrpersonen zusammen ein Projekt ausgeheckt haben. Die immer wieder neuen Teams sind ein Anzeichen dafür, dass das Beziehungsnetz der KUE dichter geworden ist. Das betrifft zum einen die Zusammenarbeit der Lehrpersonen in den einzelnen Fächern. Da staune ich, wie eng der Austausch ist, wie viel geteilt und zusammengearbeitet wird und wie alle am gleichen Strick ziehen. Es betrifft auch die erwähnten Kontakte zwischen den Fächern. In den letzten Jahren hat die Zusammenarbeit immer wieder zu unterwarteten Projekten geführt, so etwa, wenn in Mathematik und Deutsch gemeinsam die Suche nach den Grundlagen der Mathematik anhand des Logicomix erarbeitet werden.

Auch für die Schüler:innen gibt es immer mehr Möglichkeiten, über Klassen hinweg Beziehungen zu knüpfen und Lernerfahrungen zu machen: So etwa in der jahrgangsübergreifenden gesellschaftspolitischen Woche der 6. Klassen oder in den Wahlgefässen im Maturjahrgang. Aber auch in Freifächern, im Schulsport oder den Schneesportlagern werden Beziehungen jenseits der Klassengemeinschaft geknüpft. So entsteht ein Grundgefühl der Zugehörigkeit zur KUE-Gemeinschaft. Dieses ist nicht nur für das psychische Wohlergehen von uns allen wichtig. Die engeren Bande helfen auch, eine Lernumgebung zu schaffen, die mehr von Beziehungsangeboten als von Leistungserwartungen geprägt ist.

Vor einem Jahr, im letzten Wochenbrief des Jahres 2022, dankten wir allen, die die KUE täglich zu dem machen, was sie ist: den Schüler:innen, den Lehrpersonen und allen anderen, die hier arbeiten und sich für die KUE einsetzen. Diesen Dank möchte ich hier wiederholen, auch im Namen meiner Schulleitungskolleg:innen. Als ich den vergangenen Dankestext wieder las, kam mir die Formulierung des Erziehungswissenschaftlers und Pädagogen Felix Winter in den Sinn, der an der letzten Team-Retraite meinte, dass Lehrpersonen neben dem Korrekturstift auch einen Goldstift haben sollten, um das Positive zu unterstreichen. Das gilt nicht nur für Lehrpersonen, sondern sollte in allen zwischenmenschlichen Beziehungen zentral sein.

Nun sind wir alle gespannt auf den Weihnachtsball am Donnerstag. Schon die Vorbereitungen waren – im wörtlichen und im übertragenen Sinne – grosses Kino, und wir freuen uns auf ein rauschendes KUE-Fest!

Ich wünsche allen frohe Festtage, etwas Ruhe zwischen den Jahren, einen guten Rutsch ins 2024 und gute Erholung bis zum Schulstart am 8. Januar!

Jürg Berthold

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