„Wie sieht es urheberrechtlich aus, wenn ich Musik verwende, die durch Hintergrundgeräuschen verfremdet wird?“ fragt ein Schüler der Klasse 3b. Er hat zusammen mit sieben anderen Schülerinnen und Schüler vor einigen Wochen an einem freien Samstag an einem Video-Workshop teilgenommen. Jetzt hat er den ersten Film fertig, nur die Musik fehlt noch. Die geschlossene Facebookgruppe, wo er diese Frage stellt, wurde eingerichtet, damit man die Videos austauschen, diskutieren und derartige Frage stellen kann. Am Workshop selber ging es nach etwas Theorie zu Einstellungen, Erzählrhythmus und Bildsprache schnell in die Praxis: Mit ihren Smartphones filmten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Filmschnipsel wurden gleich auf denselben Geräten zum fertigen Film montiert. „Nach etwa einer Minute lässt das Interesse nach, ihr müsst euch also kurzfassen“, erklärte Salome Kuster von SMOVIE, die mit dem Workshop verantwortlichen Profis. „Und damit ihr die Aufmerksamkeit im flüchtigen Netz gewinnt, muss eure beste Sequenz möglichst zu Beginn kommen.“
Jetzt, nach den Herbstferien, wird das Videoblog-Projekt, das für Rektor Martin Zimmermann und mich schon sehr früh feststand, auch öffentlich sichtbar: Schülerinnen und Schüler werden das Schulleben aus ihrer Sicht auf der KUE-Webseite dokumentieren, und zwar in minütigen Kurzvideos, einem Medium, das ihnen vertraut ist. Sie werden jeweils etwas aus dem Schulleben der KUE aufgreifen, was ihnen wichtig ist. Der wöchentliche Videoblog stellt in diesem Sinne das Pendant zu den Wochenbriefen der Schulleitung dar. „Die KUE bietet den Jugendlichen Gelegenheit, sich einzubringen und damit ihren Lebensraum mitzuprägen“, heisst es dazu im KUE-Leitbild. Die eigene Umwelt filmisch zu kommentieren ist eine von möglichen Form, wie diese Mitprägung passieren kann.
„Damit begibst du dich in eine Grauzone“, lautet die Antwort im Chat auf die eingangs gestellte Frage. “Sicherer und einfacher ist es, die von Fb frei zugängliche Musik auszuwählen oder auf Seiten wie audiojungle.net einzelne Tracks zu kaufen.“ Welche Musik Martin Maligec, der Autor des ersten Videos gewählt hat, sehen und hören Sie auf dem Videoblog (LINK).
Jürg Berthold, Prorektor
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