Einsatz bei «Essen für Alle»
Dort wurden ihnen verschiedene Aufgaben zugeteilt, wie die Ausgabe von Lebensmitteln, aber auch das Zerkleinern von Kartons, um sie zu recyceln, und noch vieles mehr. Ihren Abschlussbericht innerhalb des Projekts «KUE gives back» haben die drei für die KUE-Website verfasst. Hier ist er:
An Wochentagen ist fast gar nichts los, doch am Samstagnachmittag stehen Hunderte von Menschen in der Manegg, Zürich, Schlange, um von «Essen für Alle», einer Lebensmittelausgabestelle, mit Lebensmitteln versorgt zu werden. Dort hatten wir die Möglichkeit, diesen Menschen zu helfen.
Unser erster Besuch dort war Ende März. Wir wurden von einer der Leiterinnen herumgeführt und uns wurden unsere Aufgaben erklärt. Obwohl wenige Helfer vor Ort teilweise sehr unfreundlich waren und sich überheblich verhielten, war der Grossteil der Helfer sehr nett und hilfsbereit. Man konnte sich zum Teil auch gut mit ihnen unterhalten, sofern man die gleiche Sprache gesprochen hat.
Was wir herausfinden konnten, ist, dass nicht nur andere Menschen, sondern auch ein Grossteil der Helfer dort Anspruch auf die Hilfe der Lebensmittelausgabe haben. Grosse Gespräche gab es jedoch nicht, denn die Schlange bewegte sich schnell und man hatte ständig etwas zu tun.
Es gab sehr viele interessante Menschen, mit denen wir gerne ein längeres Gespräch, gar ein Interview, geführt hätten, wozu wir dann aber leider keine Chance hatten.
Mit einer Frau konnten wir dann aber reden. Es war 17 Uhr, kurz nach unserer Schicht und kurz nachdem «Essen für Alle» geschlossen hatte, als eine Frau uns herzlich fragte, ob wir ihr nicht helfen könnten, ihre schweren Taschen voller Lebensmittel zum Bahnhof zu tragen. So kamen wir mit ihr ins Gespräch und haben herausgefunden, dass sie aus Russland kommt und eine Tochter hat, welche das Gymnasium besucht. Es hat uns überrascht, dass nicht nur Obdachlose die Lebensmittelausgabe beanspruchen, sondern vor allem Menschen mit Migrationshintergrund auf diese Unterstützung angewiesen sind.
Die Schweiz gilt als wohlhabendes Land. Trotzdem sind viele nicht obdachlose Menschen auf die Unterstützung einer Organisation wie «Essen für Alle» angewiesen. Dieses Erlebnis, also die Mithilfe bei «Essen für Alle», hat uns dies verdeutlicht und hat bei uns einen sehr nachdenklichen Eindruck hinterlassen.
Maël Doetkotte, Amalia Hofmann und Amelie Riechsteiner
Der Abschlussanlass und ein Rundgang durch die Ausstellung der Projektdokumentationen von «KUE gives back» findet am Freitag, 12. Juli 2024, um 10 Uhr im Musikraum (A019) statt.